Das „Einspielen“ von Kopfhörern ist eine Praxis, die vor allem in audiophilen Kreisen verbreitet ist. Es geht dabei darum, die Kopfhörer über eine gewisse Zeit mit Musik oder speziellen Frequenzen zu betreiben, um ihre Klangcharakteristik zu „optimieren“ oder zu verändern. Die Idee dahinter ist, dass sich die Materialien im Inneren des Kopfhörers, insbesondere die Membranen der Treiber, durch den Gebrauch leicht verändern und der Klang dadurch besser wird.

Diese dünnen Materialien, oft aus Kunststoff oder Metall, bewegen sich, um Schallwellen zu erzeugen. Nach der Herstellung können diese Membranen noch etwas „steif“ sein. Durch das Einspielen – also das regelmäßige Schwingen bei Musik oder Testtönen – sollen sie sich geschmeidiger bewegen, was zu einer präziseren und ausgewogeneren Klangwiedergabe führen kann.

Bei einigen Kopfhörern kann es sein, dass die Basswiedergabe nach einer gewissen Einspielzeit kräftiger und kontrollierter wirkt. Dies hängt damit zusammen, dass der Bassbereich oft stark von der Beweglichkeit der Treibermembran und den umgebenden Komponenten (z. B. Gummi oder Schaumstoff) abhängt, die sich mit der Zeit „lockern“ können.

Manche Nutzer berichten, dass die Höhen nach dem Einspielen klarer und weniger „scharf“ klingen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass die mechanischen Teile im Kopfhörer besser zusammenarbeiten, nachdem sie mehrfach bewegt wurden.

Es gibt Diskussionen darüber, ob das Einspielen tatsächlich einen signifikanten Unterschied macht. Einige Experten und Tests legen nahe, dass der Effekt in vielen Fällen minimal ist oder sich nur in den ersten Stunden leicht bemerkbar macht. Andere, besonders in audiophilen Kreisen, sind überzeugt, dass der Klang durch das Einspielen klar hörbar besser wird.

Um Kopfhörer einzuspielen, lassen manche sie einfach mit normaler Musik bei mittlerer Lautstärke für 40 bis 100 Stunden laufen. Andere verwenden spezielle Rauschsignale wie „rosa Rauschen“ oder Glide Sweeps, um die Membranen über das gesamte hörbare Frequenzspektrum zu bewegen. Es gibt auch spezielle „Einspiel-Apps“, die solche Töne generieren.

Meine Meinung dazu:

Wer alles richtig machen will, wenn er ein neues Schätzchen wie eine ULTRASONE Edition 15 oder einen Meze Empyrean 2 erwirbt, macht mit dem Einspielen sicher keinen Fehler.

Ich bin allerdings kritisch, ob es eine Einspiel-App sein muss, oder ob nicht auch einfach das Spielen von Musik aller Arten über einen längeren Zeitraum ausreicht. Bei letzterem kann natürlich auch der Kopfhörers benutzt werden, um die Spannung, wie er denn klingt, gleich zu reduzieren.

Deshalb: Nutzt Eure Neuerwerbungen gleich und kombiniert das Einspielen mit dem Hören!