Eine hohe Variantenvielfalt wie bei Sony kann sowohl Segen als auch Fluch sein – es hängt davon ab, aus welcher Perspektive man es betrachtet.
Vorteile der Variantenvielfalt sind natürlich mehr Auswahl für Kunden. Verschiedene Nutzer haben unterschiedliche Bedürfnisse (z. B. Studio-Kopfhörer vs. Gaming-Headsets vs. Alltagskopfhörer). Eine breite Auswahl ermöglicht es, spezifische Wünsche zu erfüllen. Mit mehreren Modellen kann eine Marke verschiedene Marktsegmente (Budget, Premium, Profi) bedienen und so den Umsatz maximieren.
Eine größere Modellvielfalt erlaubt es einem Hersteller aber auch, mit neuen Technologien zu experimentieren (z. B. Noise Cancelling, Planar-Magnet-Technologie, Bluetooth-Codecs).
Wenn eine Marke verschiedene Produktlinien für unterschiedliche Nutzertypen hat, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie in verschiedenen Marktsegmenten wahrgenommen wird.
Doch es gibt auch Nachteile der Variantenvielfalt. Zu viele Modelle können potenzielle Käufer überfordern und die Entscheidungsfindung erschweren („Paradox of Choice“). Eine große Modellvielfalt bedeutet komplexere Lieferketten, höhere Lagerkosten und potenziell längere Entwicklungszeiten. Außerdem benötigt jede Variante eigene Werbung und Positionierung, was teuer und aufwendig sein kann.
Wenn es zu viele ähnliche Modelle gibt, kann es passieren, dass keines richtig heraussticht und Kunden weniger klare Assoziationen mit der Marke haben. Ähnliche Modelle können sich zudem gegenseitig Konkurrenz machen, was den Gewinn schmälert, anstatt ihn zu steigern.
Ob eine hohe Variantenvielfalt bei Kopfhörern vorteilhaft oder problematisch ist, hängt von der Strategie des Unternehmens ab. Apple und Bose setzen auf eine geringe, aber gezielt platzierte Auswahl, während Sony oder Audio-Technica viele Modelle für verschiedene Zielgruppen anbieten. Die beste Lösung ist oft ein ausgewogenes Portfolio: genug Varianten, um verschiedene Bedürfnisse abzudecken, aber nicht so viele, dass Kunden und das Unternehmen selbst den Überblick verlieren.
Meine Meinung dazu:
Zunächst einmal beeinflusst die Größe des Unternehmens die Möglichkeiten der Variantenvielfalt. ULTRASONE hatte in den diversifiziertesten Zeiten 40 verschiedene Kopfhörer zur Auswahl. Heute sind es knapp 10. Mär. 2025
Für uns ist die präzise Positionierung der wesentlich bessere Weg. Wenige, dafür für Kundenwünsche gezielt entwickelte und gebaute Geräte sind wesentlich nachhaltiger und besser umsetzbar als ein großer Blumenstrauß an Varianten. Und weil wir über lange Zeiträume Reparaturen und Ersatzteile anbieten, kommt für ULTRASONE derzeit nicht infrage, die Produktanzahl wieder zu erhöhen.
Es wird viele Neuigkeiten geben, aber immer erst dann, wenn das Vorgängermodell ausgelaufen ist.
Freuen Sie sich also und bleiben Sie gespannt dran!