Warum ist die Vorneortung bei Kopfhörern so schwierig?

Die Vorneortung bezeichnet die Fähigkeit, Schallquellen vor einem zu lokalisieren. Während das menschliche Gehör Geräusche in der horizontalen Ebene (links, rechts) sehr gut mit Kopfhörern wahrnehmen kann, ist die Unterscheidung zwischen vorne und hinten mit den meisten Kopfhörern deutlich schwieriger.

Die fehlenden natürlichen Reflexionen & Kopfbezogene Übertragungsfunktionen (HRTF) stellen das größte Problem dar. Im realen Raum beeinflussen Schallreflexionen von Schulter, Kopf und vor allem Ohrmuschel die Wahrnehmung und helfen, eine Quelle als „vorne“ oder „hinten“ zu identifizieren. Kopfhörer sitzen jedoch direkt auf oder in den Ohren, wodurch diese natürlichen Reflexionen meist fehlen.

Im Freifeld sind Töne, die von vorne kommen, oft etwas lauter und haben durch Reflexionen eine andere Klangfarbe. Kopfhörer geben den Klang oft gleichmäßig wieder, wodurch das Gehirn keine klaren Hinweise für vorne oder hinten erhält.

Die Fehlende interauralen Zeit- und Pegelunterschiede (ITD & ILD), also die Unterschiede in der Laufzeit und Lautstärke zwischen beiden Ohren sind bei vorne-hinten-Lokalisation weniger ausgeprägt als bei links-rechts-Lokalisation. Bei Kopfhörern sind diese Unterschiede oft nicht realistisch nachgebildet.

Wie und wodurch kann die Vorneortung mit Kopfhörern verbessert werden?

Aufnahmetechniken wie Binaurale Mikrofonie nehmen Schall mit realen Kopf- und Ohr-Reflexionen auf, sodass der Effekt über Kopfhörer natürlicher klingt. Spiele und VR-Systeme setzen binaurale Audio-Engines ein, um eine bessere Richtungslokalisation zu erreichen. Diese Ansätze nutzen allerdings stets nur ein künstliches Ohr, welches einen Durchschnitt des menschliches Ohres abbildet. In der Realität aber ist jedes Außenohr sehr unterschiedlich in Form und Funktion.

Ein durchschnittliches Ohr als Basis für die Messung für einen räumlicheren Klang mit Vorneortung kann deshalb nur eingeschränkt funktionieren – ein Grund, warum sich dieses System bislang nicht durchgesetzt hat.

Speziell konstruierte Kopfhörer sind die beste Lösung, um das Klangbild zu verbessern. S-Logic von ULTRASONE benötigt keine Messung der HRTF, sondern berücksichtigt diese individuell und vollständig durch die spezielle Konstruktion des Hörers.

Einige Jahre nach unserer biologischen Dokumentation der menschlichen Hörfunktionen und unserer Technologie, diese einzubeziehen, fand sich unser Text nahezu eins zu eins in den Verkaufstexten von Sennheiser wieder. Eine große Freude für uns und eine Bestätigung unseres Ansatzes.

Meine Meinung dazu:

Der biologische, natürliche Ansatz von ULTRASONE, über rein akustische Maßnahmen Vorneortung zu ermöglichen, ist immer noch die beste Art, das menschliche Gehör in vollem Umfang anzusprechen und damit alle seine Fähigkeiten zu nutzen.

Ohne Hörermüdung, mit bestem Detailreichtum und mit weniger Schalldruck am Ohr. S-Logic von ULTRASONE!