Mich würde es ja doch mal sehr interessieren, was es für Geschichten aus der Fertigung bei Firmen wie HiFiman, Audeze, Meze oder Focal gibt.
Bei ULTRASONE gibt es von Zeit zu Zeit herausragende Erlebnisse, die einem den Tag entweder versüßen, weil wir wieder Kunden glücklich gemacht haben und sie ihre alten Geräte, die sie liebgewonnen haben, weiter benutzen können oder Tage mit Kunden wie diesem hier.
Eines Tages erreichte uns eine Mail aus den USA. Eine Mutter sagte, dass der Kopfhörer, den ihr Sohn benutzt, ein Problem am Bügel hätte und eine Seite nicht mehr richtig funktionieren würde.
Auf die Rückfrage von uns, um welches Produkt es sich handelt, kam als Antwort : eine edition 10. Nun ist dieser wunderbare Kopfhörer aus den Jahren 2010 und 2011 ohnehin recht selten und noch viel seltener in der Reparatur, weshalb man sich eigentlich immer freut, ein solches Schmuckstück in Händen zu halten. Die Dame wollte noch wissen, was ess ungefähr kostet und gab uns das ok für die Reparatur.
Einige Wochen später kam die edition 10 zu uns. Ein schlichter Karton, darin ein schwarzer Müllbeutel und einzelne, nicht vollständige Fragmente einer edition 10 in einem grauenvollen Zustand völliger Verwahrlosung.
Nun ja, dachten wir – zugesagt ist zugesagt. Die Analyse nach der Reinigung der Einzelteile mit Gummihandschuhen ergab ein defektes Kabel, einen gebrochenen Slider am Kopfbügel, völlig zerstörte Polster und eine fehlende Y-Plakette. Technisch war das Produkt völlig in Ordnung.
Zum Schluss nach Montage, Messung, Hörtest und Endreinigung präsentierte sich die edition 10 in nahezu neuwertigem Zustand (siehe Titelbild des Beitrages).
Stolz wurde das Schmuckstück in die USA zurückgesendet. Leider kam kein Feedback über die wundersame Wandlung bei uns an.
Dennoch – solche scheinbar aussichtslosen Fälle sind immer eine schöne Herausforderung für unsere Manufaktur und wir freuen über jedes Gerät, was die Räume funktionierend wieder verlässt, weil es unserem Streben nach Nachhaltigkeit und Kundennutzen dient.