Ob perfekter Raumklang mit Dolby Atmos in Kopfhörern biologisch überhaupt möglich ist, lässt sich aus technischer, biologischer und psychoakustischer Perspektive betrachten.
Biologische Grenzen bei Ohren und Gehirn: Unser räumliches Hören basiert auf der Verarbeitung von Schall durch das Gehirn, das Informationen aus beiden Ohren kombiniert. Neben den Laufzeitdifferenzen für die Richtungswahrnehmung ist der wesentliche Faktor die HRTF (Head-Related Transfer Function) oder Außenohrübertragungsfunktion.
Jeder Mensch hat eine einzigartige Ohr- und Kopfform, die beeinflusst, wie Schallwellen reflektiert und von den Ohren aufgenommen werden.
Dolby Atmos und ähnliche Technologien versuchen, HRTF-Profile nachzubilden, aber diese sind nicht universell für jeden gleich effektiv. Im Ergebnis hängt hier der Raumklang von der individuellen Anatomie und der Fähigkeit des Gehirns ab, bestimmte Signale zu interpretieren. Eine perfekte Nachbildung wird also für jede Person unterschiedlich – und damit niemals optimal oder bionisch – sein.
Kopfhörer können physisch nur zwei Lautsprecher (links und rechts) bieten. Virtuelle Raumklangsysteme wie Dolby Atmos oder DTS Headphone:X simulieren mehrdimensionale Schallquellen. Dies geschieht durch psychoakustische Tricks, die unsere Wahrnehmung täuschen. Und Tricks zur Täuschung können nicht der richtige Weg sein.
Auch modernste Algorithmen stoßen an Grenzen, insbesondere bei komplexen Szenen mit vielen gleichzeitigen Klangquellen. Außerdem können Unterschiede in der Qualität der Hardware (z. B. Kopfhörer, DACs) den Effekt beeinflussen.
Die Psychoakustik – also die subjektive Wahrnehmung ist nicht weniger wichtig. Menschen nehmen Klang nicht nur über die Frequenzen, sondern auch über Erfahrungen unterschiedlich wahr. Der „perfekte“ Raumklang ist letztlich eine subjektive Erfahrung, die durch persönliche Vorlieben und Hörtraining geprägt ist.
Dolby Atmos verwendet binaurale Rendering-Techniken, um räumlichen Klang über Kopfhörer zu simulieren. Die Technologie funktioniert recht gut, hat aber Einschränkungen: Dolby Atmos verwendet ein generisches HRTF-Profil, das nicht für alle Menschen perfekt passt. Trotz Simulation wirkt die Klangbühne oft enger als bei realen Lautsprechern.
Biologisch ist ein „perfekter“ Raumklang über Atmos nur eingeschränkt möglich, da die Simulation individueller anatomischer und wahrnehmungsbezogener Faktoren nie vollständig exakt ist. Die Technologien nähern sich dem Ziel an und bieten beeindruckende Ergebnisse, die für die meisten Menschen als sehr realistisch empfunden werden. Dennoch ist die bionische, naturnachbildende Technologie S-Logic von ULTRASONE, die nichts simuliert und rein akustisch arbeitet, weit überlegen.
Meine Meinung dazu:
Bleiben Sie dran. Morgen geht es hier mit dem gleichen Thema weiter und die Unterschiede herausgearbeitet!