Es war auf einer Messe in Los Angeles/California. Wir stellten als Amerikapremiere ein neues Topmodell vor, welches im Klang detailreicher war als alles bisher da gewesene.
Unerwartet erschien ein alter Kunde auf dem Stand mit dem mich eine lange Freundschaft verband und verbindet. Der berühmte Recording Engineer Produzent und Buchautor im Genre des Jazz Dr. Jim Merod. Nach herzlicher Begrüßung nahm er mich zur Seite und sagte mir, dass er die fertige Aufnahme seines neusten Albums fertig dabei hätte und ob ich wohl einmal hinein hören wollte. Natürlich bejahte ich, so dass er sein Equipment hervorholte und ich unsere Neuvorstellung anschließen wollte. Auf die Frage, was das für ein Gerät sei, antwortete ich ihm, es handle sich um den laut bisherigen Testberichten aus Japan höchstauflösenden Kopfhörer am Markt. Interessiert, mit dem Kopf nickend, steckte er das Gerät ein und ich setzte es auf. Er begann die Wiedergabe – doch nach drei Sekunden setzte ich den Kopfhörer wieder ab.
Seine Verwunderung war groß, doch als ich ihm sagte, dass er nochmals ins Studio gehen sollte, um zu remastern, konnte er es kaum begreifen. „Noch vor dem Beginn der Musik ist ein hochfrequentes Störgeräusch auf der Aufnahme zu hören“ führte ich weiter aus und er schüttelte den Kopf und nahm mir den Kopfhörer aus der Hand, um selbst zu hören.
Nun ging es Schlag auf Schlag. Ich hätte ihm gerade 200.000 USD für die Präsentation eines nicht perfekten Albums gespart. Er wollte daraufhin mit unserem Messegerät das Remastering machen, was ich verneinte, weil wir es ja auf der Messe brauchten.
Doch die Lösung wurde rasch gefunden. Jim holte den Kopfhörer nach Messeschluss ab, arbeitete die Nacht über an seiner Aufnahme und brachte ihn am nächsten Morgen voller Dankbarkeit zurück. Es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass er danach diese Kopfhörer gekauft hat und weiterhin treuer ULTRASONE Fan ist.
