Es gibt Kunden, die es extrem genau nehmen. Diese sind uns natürlich genauso lieb wie andere, aber manchmal kann man aus Ressourcengründen nicht alles beantworten. Noch schwieriger wird es, wenn auf eine Antwort von uns eine noch viel weiterführende Mail eintrifft. Ob Apple darauf eingeht? Sie tun es nicht ich habe es probiert.

Und so erreichte uns folgende Nachricht:

Bezüglich dem Kopfbügelkunststoff muss ich Ihnen vehement widersprechen. Ich habe nicht die Beschichtung gemeint, sondern das Material, wo zum Beispiel der Überzug drauf ist, vor allem aber das Plastik bei den Gelenken und Gelenkkapseln. Bei dem euch zugesandten Fusion habe ich eine wirklich beträchtliche Menge an biologischem Fett aufgetragen, um das Knarzen einigermaßen in den Griff zu bekommen. Auch hatte ich vor Versenden des Fusion an euch (Stellungnahme fehlt leider) das Material des Fusion mit meinen nach wie vor gebräuchlichen Pro2900 und 900, jeweils einmal ohne, einmal als „i“-Version, mittels Ultraschall und Lasertechnologie auf die Dichte des verwendeten Kunststoffs von einem Bekannten prüfen lassen, mit dem Ergebnis, dass die seit einigen Jahren, zumindest bei den preiswerten Signature Modellen, eine härtere, weil undurchsichtigere Struktur aufweisen als die früheren Kopfbügel, selbst bei den günstigen HFi – und Pro Modellen. Sprich, der jetzt verwandte Kunststoff ist härter, aber spröder, weniger elastisch. Aber um das festzustellen, reicht eine händische Untersuchung zwischen den älteren Modellen der Signature -, HFi – und Pro Modellen zu den heutigen Modellen, unter anderem auch dem Fusion. Ich bin eigentlich seit dem Erscheinen des Hfi 2400 ein Ultrasone Fan gewesen, aber nach dem Durchbruch der rechten Ohrkapsel an der Gelenkaufhängung meines damaligen Edition 5 unlimited habe ich so meine Zweifel, ob „Made in Germany“ der Weisheit letzter Schluss ist. Einige Pro Modelle wurden in Taiwan gefertigt, denen ich gerne das Prädikat „unzerstörbar“ verleihe. Eine Fa. Wie Beyerdynamic, deren Klangphilosophie aber nicht die meinige ist, baut schon seit Jahrzenten DEN Studiokopfhörer an sich, den DT770, neuerdings auch mit auswechselbarem Kabel, unverändert erfolgreich.

Dem voraus ging ein 4-seitiger Brief und eine weitere Mail. Leider sind viele der Annahmen sachlich nicht korrekt und wurden auch schon richtiggestellt, aber hier ist kein Argument gut genug.

Meine Meinung dazu:

Wir reparieren ja – insbesondere wenn es Editionsmodelle sind – gerne unsere Kopfhörer auch nach Jahrzehnten der Nutzung, wenn es möglich ist. Aber dafür müssen wir natürlich von einem Defekt erfahren. Wenn das nicht der Fall ist, nehmen uns unsere Kunden die Chance, sie zufrieden zu machen.

Ich schlage unserem Kunden, der diese Zeilen verfasst hat, einen einstündigen Besuch in unserer Manufaktur am Gut Raucherberg vor. Das ist effizienter und viel persönlicher als langes hin- und herschreiben und dabei aneinander vorbei argumentieren. Und bringen Sie gerne die edition 5 limited mit, damit wir sie anschauen und reparieren können. Bitte Termin vereinbaren!